Revolution der Bilanzanalyse durch zentrale Datenhaltung
Die Digitalisierung bietet Banken neue Möglichkeiten, um Finanzinformationen nicht nur effizient zu erfassen, sondern auch umfassend auszuwerten. Ein zentraler Datalake, der die Details aus tausenden Jahresabschlüssen eines Jahres speichert, kann Analysten eine völlig neue Dimension der Datenanalyse ermöglichen. Statt einzelne Bilanzen manuell auszuwerten, können alle relevanten Informationen jederzeit und mit verschiedenen Fragestellungen durchsucht und analysiert werden.
Dynamische Abfragen für tiefere Einblicke
Ein zentrales Beispiel für den Nutzen eines solchen Datalakes ist eine plötzliche Preissteigerung am Gasmarkt. Mit traditionellen Methoden würde es Tage dauern, um herauszufinden, welche Unternehmen besonders betroffen sind. Ein Datalake hingegen erlaubt eine sekundenschnelle Analyse: Die Position “Aufwendungen für den Gasverbrauch” kann in den Materialaufwendungen oder Sachaufwendungen automatisch identifiziert und auf Abruf ausgewertet werden.
Noch weiter gehend kann auch der Lagebericht eines Unternehmens textanalytisch erfasst werden. Falls ein Unternehmen auf seine Abhängigkeit von Gas als Energieträger hinweist, kann dieser Hinweis durch automatisierte Prozesse erkannt, kategorisiert und mit weiteren Finanzkennzahlen verknüpft werden. Dadurch lassen sich Risiken und Abhängigkeiten umfassend bewerten.
Vorteile der automatisierten Was-wäre-wenn-Analyse
- Schnelligkeit und Effizienz
Analysten können binnen Sekunden fundierte Aussagen zu potenziellen Auswirkungen externer Ereignisse auf Kreditkunden treffen. - Präzise Risikobewertung
Durch automatisierte Text- und Finanzanalysen können Risiken früher erkannt und gezielt analysiert werden. - Flexible Szenarioanalyse
Banken können verschiedene Szenarien simulieren, um potenzielle Marktentwicklungen und deren Auswirkungen auf Portfolios zu bewerten. - Bessere Entscheidungsgrundlage
Durch tiefgehende Analysen können Banken fundiertere Kreditentscheidungen treffen und gezielt Gegenmaßnahmen entwickeln.
Fazit
Die Kombination aus einem Datalake und einer automatisierten Was-wäre-wenn-Analyse schafft eine neue Qualität der Bilanzbewertung. Statt retrospektiver Analysen ermöglicht sie eine proaktive Identifikation von Risiken und Chancen. Banken erhalten dadurch nicht nur eine effizientere Datenverarbeitung, sondern auch ein leistungsfähiges Werkzeug für strategische Entscheidungen in einer sich ständig verändernden Wirtschaftswelt.